Shoplifters – Familienbande
Mit seinem siebten Film in Cannes und seinem fünften im offiziellen Wettbewerb hat der japanische Auteur Hirokazu Kore-eda („Nobody Knows“, „Unsere kleine Schwester“) die Goldene Palme des bedeutendsten Filmfestivals der Welt gewonnen. Und während die Festivaljury im Schnitt mindestens genauso oft daneben liegt wie nicht, kann man der Präsidentin Cate Blanchett und ihren Mitjuroren in diesem Jahr absolut keinen Vorwurf machen. Zwar behandelt Kore-eda auch in seinem Drama „Shoplifters“ wieder Themen wie den Zusammenhalt zwischen gesellschaftlichen Außenseitern und nicht alltägliche Familienkonstruktionen, die sich wie ein roter Faden durch seine gesamte Filmografie ziehen. Aber er tut dies mit einer solch tiefen Empathie, Menschlichkeit und Aufrichtigkeit (ohne dabei auch nur in die Nähe von Armutskitsch abzugleiten), dass man ihm zu seinem humanistischen Meisterstück nur gratulieren kann.